Paul Mersmann: Schattenstücke l Kleine Theorien und Schattenstücke (5-1)

Ich beweise aber nächstens am Beispiel eines Gemäldes die Macht übereinander geschichteter Landschaften als Verwandlung sogar einer zweiten sehr üppigen gemalten Natur. Ich werde dies an einer südamerikanischen Flußlandschaft zeigen, um ein wenig die großen Mittel der kaleidoskopischen Alchimie unter Beweis zu stellen.

Als Besucher sehr vieler Orte verwandelnder Blickwinkel werden die zwei Gelehrten, einigermaßen tantrisch geübt und bewandert, auch bei mir einmal auftauchen, wie ich hoffe in respektvollem Abstand zu meinem Adepten, der mich, nach aller Wahrscheinlichkeit, niemals persönlich besuchen wird. Die beiden Herren aber sind, wie bereits vorgestellt, als gut und nützlich zu betrachten. Es sind Gestalten des Übergangs und das alleine gibt Hoffnung auf weitere Gäste von Rang. Erste Besucher prägen eben ein Zimmer. Es ist aber auch ein lange vergessener Ort, eine höchst bedeutende Stube, „eine Besenkammer im Hause der großen und leer gewordenen Sprache“, schreibt Englschall ganz treffend an seinen Schüler. In dieser Hinsicht gleicht der Raum jenem einsamen Künstlerhaus in den Sabinerbergen, das ich einmal unter dem Grollen eines heraufziehenden Gewitters entdeckt habe. Irgend ein preußischer König hatte es den schweifenden Nazarenern gestiftet. Damals, als ich es fand, stand es ganz leer und die Türe war aufgebrochen. An der Wand aber lehnte ein großer Besen.

Ohne daß ich mich mit solchen Bemerkungen über meine Vergangenheit allzu sehr offenbaren will, bezeichne ich mich als Vertreter eines neu entstehenden Reichsgedankens bloß aus geschriebenen Zeilen. Sie werden in den folgenden Ereignissen immer wieder auftauchen und wieder verschwinden. Eine Anzahl Siegel warten bereits auf mich, den Endestunterfertiger, um auf die neuen Luftstücke bannend, wie aus der Hand eines Postbeamten, nieder zu fahren.