Gewiß, ich könnte der Großvater des neuen Adepten sein. Aber ich habe es noch einmal vorgezogen, gewiß ein wenig verspätet, als ältere Vaterfigur ins deutsche Zimmer zu ziehen. Meine Vorgänger bewohnten es oftmals in jüngeren Jahren, mein Gott, wie jung war Novalis oder: „Oh Tränen fließt“ Christian Dietrich Grabbe. Mir jedenfalls war dieser Ort jahrzehntelang unerreichbar. Erst jetzt gab es ausgerechnet für mich einen Platz. Die Pharisäerkultur mit ihren Tabus hat fürs erste Brüche bekommen. Ich denke, unsereins könnte bald wieder absurde Gedanken unter die tönernen Füße Europas legen, ohne dafür beiseite gedrängt zu werden.
Vom nebelhaft deutschen Fenster aus ist mir einer der oben erwähnten tantrischen Zwerge in Gestalt eines jungen Mannes erahnbar und schwebend bekannt geworden und geradezu kalt und luftig ans Herz gewachsen. In alter Weise, mit weltlichen Augen, habe ich ihn aber nur ein einziges Mal gesehen. Meinen Studien ist er erst hier im Zimmer ins Netz gegangen und zugleich mit ihm zwei viel geringer als er entwickelte Herren, die sich in halber Ahnung schon einzubilden beginnen, auch noch meine eigene Rolle als Verwirrer und Kaleidoskope spielen zu können. Es soll ihnen wohl bekommen. Jedenfalls gehören auch sie zu jenen drei tantrischen Zwergen, deren Bedeutung zweifellos wachsen wird.
Einer von ihnen ist der verehrte Professor des jungen Mannes, Doktor Max Englschall. Diesen Zwerg habe ich seiner Gelehrsamkeit wegen ziemlich genau betrachtet. Ich will aber an dieser Stelle, die des Anfangs wegen einen sehr hohen Platz einnimmt, jede Mitte ist schließlich flach, nicht allzuviel gegen ihn einwenden, immerhin steht der Lehrer meines Adepten als deutscher Tibetologe nicht so ganz falsch an der Schwelle des deutschen Zimmers. Er bleibt mir, besonders in ferner Beziehung zur Wiedererweckung des deutschen Sanskrit, bemerkenswert deutlich erkennbar. Sein etwas unfertiger Geisteszustand schafft mir sogar einen tief romantischen Stoff, dessen ich mich mit viel Vergnügen bedienen werde.