In dieser Richtung also ist Mersmann unterwegs. Man findet ihn nicht in den Reihen derer, denen die ganze Richtung nicht passt und die zwanghaft nach Alternativen suchen, man findet ihn nicht unter denen, die den Konstruktivismus als eine falsche Theorie behandeln und ihn zu widerlegen trachten, man findet ihn auch nicht an der Seite derer, die Ästhetik für einen Ausfluss von Klassenbewusstsein halten und den Kampf um den wahren Realismus für die Aufgabe der Epoche. Mersmann lässt sich auf den Konstruktivismus ein, wie ein Ringer sich auf seinen Gegner einlässt: er operiert verhalten, um die Griffe des anderen kennenzulernen, er testet seine Stärken und Schwächen, er spürt den Quellen seiner Kraft nach, den zu Tage liegenden wie den verborgenen, er sucht die Denkweise zu ergründen, die seine Taktik und seinen Stil prägt und sie voraussehbar macht, er will die Effizienz der Verfahren begreifen, die in dieser Denkweise gründen, er scheut keine Mühen, das schematische Bild zu zerbrechen, das aus diesem Wesen einen zu höherer Geltung gekommenen Unberührbaren macht. Dies alles im Medium der Kunst: schließlich ist er davon überzeugt, dass dem Konstruktivismus in der Kunst ein falsches Verhältnis von Theorie und Praxis zu Grunde liegt.