Scheinkanonen
Was hat es dann mit der ›göttlichen Marmelade‹ Chiricos auf sich, diesem ›Verzweiflungsausbruch vor der Barbarei des magischen Fetischismus‹? Rechtfertigt das kurze Gedächtnis der zeitgenössischen Malerei einen solchen Ausbruch? Steht es dem Künstler nicht frei, sich zu entwickeln? Welche bestehende oder neu sich formierende Richtung kann den ›göttlichen Chirico‹, den ›bedeutendsten Maler Italiens im zwanzigsten Jahrhundert‹ in ein Prokrustesbett zwingen? Und welche Macht nötigt Mersmann, ihm auf seinem Kurs zu folgen? Solche Fragen mit Hinweisen auf Sujets und eine ›barocke‹, also vormoderne Malweise abzufertigen, ist lächerlich.