Der trommelnde Shiva, diese Figur aus dem Bilderbuch der metaphysischen Lüste, geht dem Künstler voraus, der, wie Mersmann gelegentlich sagt, als Schamane vor der Zukunft steht und sie durch sein Trommeln beschwört. Dieses Trommeln wäre also die Kunst und es erwiese sich keineswegs als notwendig, sie zu zerstören oder durch rituelle Praktiken zu ersetzen, um an ihren ursprünglichen Kern zu gelangen. Es wäre ein Witz der Geschichte, die eingeübte Kunsttätigkeit gerade dort zu verlassen, wo sie diesseits der Brüche und Katastrophen der Kultur diese als ihre vielleicht innerste Dimension herauskehrt und eine schöpferische Freiheit bezeugt, ebenso unverfügbar wie die Zukunft selbst, mit der sie in gewisser Weise eins ist. Jedenfalls ähnelt die Zukunft, welche die Menschen raubtiergleich überfällt, sie ›aus dem Nichts heraus‹ mit Glück und Unglück überzieht und am Ende vernichtet, erstaunlich genau derjenigen, die in den Eingebungen und ›Gesichten‹ der Künstler auftaucht, um in ihren Arbeiten wirkliche Gegenwart und stabile Figur zu werden.