Paul Mersmann: Schattenstücke l Graganz (7)

Es dauerte wegen einer unbestimmbaren Feierlichkeit der Ereignisse eine ganze Weile, bis der immer aufs neue stehenbleibende und nach rückwärts winkende Herr vor ihnen stand. Er schüttelte bedauernd den Kopf, zog sogar die Schultern entschuldigend in die Höhe und sagte: »Von dieser Seite ist Ihr Erscheinen nicht erwünscht. Es gibt, weil sie ja nun schon weit genug herangekommen sind, um das selbst beurteilen zu können, eine ganze Reihe von Eingängen, die aber aber in letzter Zeit aus Personalmangel geschlossen wurden. Es wäre früher nicht darauf an gekommen, aber die Richtung des öffentlichen Interesses wendet sich wieder dem Papst und den katholischen Prozessionen zu. Alles, was früher hierher kam, rennt nun durch halb Frankreich und Spanien zum heiligen Gral, der so heilig nicht ist. Unsere wichtigen Gottesmaschinen sind im Augenblick nicht mehr so interessant.«

Nun waren bereits auch die ersten Sänften eingetroffen. Sie waren erfreulicherweise aus rotem Lack und zweifellos chinesischen Ursprungs. Es saßen bekleidete Puppen darin, unter deren Seidenmänteln hölzerne Stangen und Räder einer bäuerlichen oder klösterlichen Technik zu sehen waren, in denen sich hier und da auch eingesetzte Reliquien zeigten. »Sie kommen am Tage der Spazierentragung mechanischer Heiliger auf der Lichtflur, die dem Chlorofüllus geweiht ist. Schlichter gesagt: der grünen Augenweide.« Er zögerte einen Augenblick und sagte dann : »Wenn sie sich daran beteiligen wollen, können sie auf dem Rückmarsch.....« Es setzte im gleichen Augenblick eine ohrenbetäubende Marschmusik aus den Lautsprechern des Schlossgebäudes ein, sodass er, die Hände als Trichter an den Mund gelegt, schreiend fortfuhr: »dann können sie sich anschließen und werden mit eingelassen. Dann müssen sie nicht bis ....... Sigmar .... Körperwohl... auf die Hauptstraße zurück.« Beide Professoren sahen sich an und stimmten durch mehrmaliges Kopfnicken zu.