Paul Mersmann: Schattenstücke l Graganz (5)

Obwohl sie hier niemand festhielt, der Alte schien geduldig an seiner Fahnenstange zu schlafen, bedurfte es einer ganzen Weile, ehe sie sich aufraffen konnten, auch nur einen Fuß vor den andern zu setzen. »Was wollen wir schließlich da oben«, sagte Hallimann erschöpft, »von dieser Seite bin ich neulich ja auch gar nicht gekommen. Da waren überall Parkplätze und eine grüne Eingangstüre wie zu einem Sanatorium.«

Oben am Hauptteil des Gebäudes bemerkten sie eine Anzahl Leute, die bunte Sänften trugen.

Dabei entstand ein militärisch wirkendes Hinundherspringen, ein Durcheinander einzelner Träger, die ihre Positionen offenbar nach schlechten Befehlen aufsuchen mussten, denn bis die Sänften mit ihren Trägern geordnet hintereinander standen, dauerte es eine ganze Weile. Eine neue Sänfte wurde sogar unter Schelten zurückgeschickt, dann aber doch wieder herbefohlen, das gab eine neue Unruhe. Die beiden Gelehrten beobachteten die Vorgänge mit amüsierter Verwunderung, zumal die fernen Stimmen im Widerhall in einigem Abstand zu ihnen gelangten.

Von oben kam ihnen aber jetzt ein Herr entgegen, der offenbar die Befehlsgewalt ausgeübt hatte. Er winkte im hohen Gras wie ein Kolonialoffizier nach rückwärts und der Zug mit den Sänften setzte sich in Bewegung.