Paul Mersmann: Kunst und Raub [9]

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Es dämmert jedem Beobachter, der sich die Schranken der Zeit offen gehalten hat, daß die Kulturen von einst mit Göttern und Tempeln den endlichen Ausgang und Untergang der Menschen viel welterfahrener, viel realistischer aufzuhalten gewußt haben als die neuen, hochentwickelten Sammler und Jäger des wissenschaftlichen Naturalismus. Sie bedanken sich für nichts, sie entschuldigen sich für nichts, sie fühlen sich in verblüffender Naivität von allen Zweifeln, ja viel schlimmer, von jedem tieferen Denken frei. Mit einem Wort, der wissenschaftliche Zeitgeist ist unfähig, über das Spezielle seiner Wahrheit und Wirklichkeit auch nur die einfältigste Auskunft zu geben. Sie wäre allerdings vernichtend.