Paul Mersmann: Die Bilder (4)

Die Flamme wird nicht ohne eine gewisse Verhaltenheit vorgewiesen. Es liegt ein Zögern in der Bewegung. Wer diese Flamme pflückt – denn sie wird nicht verteidigt werden –, gewinnt ein Rätsel, das zu seltsamen Gedanken führen kann, aber zu keiner Lösung. Es wird durch den altertümlichen Charakter dieser Dame, deren Lippen auf ein altes Französisch deuten, etwas gehütet, das heute niemand mehr haben will, weil es eher überdeutlich ist als unlösbar. Wenn man diese weibliche Gestalt auf eine usprünglichere Weise ernst nimmt und an Rousseau vorbei mit ihr in die Tiefe geht, so sieht man das französisch anmutende Griechenland Alexandrias in der späten Antike. Das alexandrinische Bücherwesen inmitten der Ströme und Geistesblitze einer nicht unschuldig zerfallenden Götterwelt wird von Ahnungen und Albträumen orientalisiert. Das Christentum und die Anachoreten lassen den Wüstenwind in die Philosophie der Antike eindringen. Die Streitgespräche des Glaubens materialisieren das Denken. Die Gedanken werden zu Gewürzen und so wirken sie auch noch jetzt. Es wird ein Manierismus geboren, der Zauberei und Technik miteinander verbinden will. Die Alchimie und die Zauberei wollen immer, ob wahr oder nicht, an dieser Stelle und zu dieser Zeit geboren worden sein.