Es war eine herzzerbrechende Tragödie. Ein gebrochenes, fettes Funkeln lag über dem ganzen Saal. Saturn und Venus hatten sich in den Bildern vereinigt. Chirico hat in seinen späten Werken die Ausstattung von Gastmählern unternommen, aber keine manieristischen Grafen finden können, daran teilzunehmen. Das ist seine tragische Größe, dem Pinsel und der Farbe ein letztes furchtbares Recht einzuräumen. Seine altertümliche Bosheit. Wenn die Mächte der allwissenden Arroganz, immer noch fußend auf dem naiven Idiotismus eines Friseurs wie Muratti, gestürzt sein werden, oder falls man die Dämonisierung des menschlichen Lebens nicht mehr der Kunst allein überlässt, sondern einer grauen Jacke, deren Knöpfe uns mit jedem Pulsschlag irgend einem Sicherheitsdienst anschließen, werden wir die Saturnalien dieses Spätwerks immer noch ehren. Denn entweder wird man wieder malen und die göttliche Marmelade Chiricos als Verzweiflungsausbruch vor der Barbarei des magischen Fetischismus betrachten, oder man wird an den jetzt noch nicht errechenbaren Orten, wo die Abhörsysteme versagen, hinter vorgehaltener Hand die letzten Zeichen der Bildung unter Künstlern mit den Worten »Giorgio de Chirico!« bezeugen.