Paul Mersmann: Chirico [4]

Oben öffnet sich ein trüber Saal. Ein See von einem Saal. Die Ufer sind dunkel. Die Künstlichkeit von gemaltem Schilf, in den Wänden lauernde Schwäne haben die Atmosphäre genügend aufgeweicht. Eine Paralyse des Geschmacks hat die Architektur wie eine Wanze zertreten. Man ächzt, weil man schwimmen möchte in dem Ausbruch der tausend Stimmungen dieses von selber entstehenden Wassers. Hier ist niemand zuhause. Hier kann es keine Beobachter geben. Jeder schlechte Rechtsanwalt könnte vor Gericht den Exhibitionisten, der hier nackt und verwirrt umherginge, freibekommen. Nichts Menschliches, würde er sagen, hat an diesem Ort die sittliche Kraft genügend gestärkt. Früher tagte hier das Ehrengericht der Schwarzhemden. Hierhin hatte man Chirico verbannt.
Den späten Chirico, den Erlöser aller, die lieber mit einem Tizian unter dem Arm untergehen wollen als mit etwas Echtem von Beuys in einer Konservendose weiterleben.
Ich kann mich an ein fettes Silber, an die funkelnde Marmelade erinnern, die der Meister in den Anfällen eines beleidigten göttlichen Kochs erfunden hat, um die mit Asche vermischte Margarine der Zeitgenossen für immer zu bestrafen.