Paul Mersmann: Chirico [2]

Sind in solchen wunderbaren Augenblicken Kopfschmerzen im Heranziehen, so scheint mir das einzige Glück nicht weit, das die Poesie in der Großstadt zu vergeben fähig ist. Die Hauseingänge in römischen Straßen, Königinnen der strengen Muscheln, natürliche Eingänge des Hades, Grottenbögen der Gelehrsamkeit, werden immer bedeutungsvoller. An ihnen entlangstreifend auf dem Wege nach einer Kupferplatte für eine Radierung befand ich mich damals. Die Häuserwände verbinden das Auge mit Eremitagen, die von alten Frauen bevölkert werden. Man sieht deutlich, dass ihre Lippen nicht nur zu Mussolini geschwiegen haben, denn sie verachten getreu den Lehren ihrer großen katholischen Meister, der reißenden Wölfe im Schafspelz, überhaupt alle Männer bis über den Tod hinaus. Auch die Söhne, diese Verbrecher, die nie gekommen sind, sie abzuholen. Und doch sind manchmal sehr milde Ereignisse möglich. Wenn es regnet, wenn der Tag sein Jupiterwesen dreißig Kilometer weiter, wo die Sonne endlich scheint, bei den Bauern liegen lässt, gibt es den Ausbruch guter dicker Männer aus den Fängen der Megären. In alten Stoffmänteln, einen dicken Schal um den Hals, treten sie, den Geist schon ebenfalls mit dem Tag entfernt, auf die Straße.