Anmerkungen
[ 1 ] Hier
zitiert nach Goethe: Werke, hrsg. v. Fr. Strehlke. Berlin o. J.
(1868ff.) I, p. 233f.
[ 2 ] M.
Schmitz-Emans: Seetiefen und Seelentiefen. Würzburg 2003, p. 110,
p. 114: der unbotmäßige Naturgeist Undine „als biederes
Hausmütterchen“.
[ 3 ] Die
Explosion von Dampfkesseln war Ende des 19. Jh. der Auslöser für
den Risiko- und Versicherungsdiskurs. F. Ewald: Der Vorsorgestaat.
Frankfurt a. M. 1993.
[ 4 ] „Rauchen
ist gesundheitsschädlich, Baden dagegen nicht…“, versichert der
„Thesaurus der exakten Wissenschaften“, hrsg. v. M. Serres u. N.
Farouki. Frankfurt a. M. 2001, unter dem Stichwort „Turbulenz“, p.
997.
[ 5 ] Cf. C.
Schmitt: Land und Meer. Leipzig 1942: „Der Mensch ist ein
Landwesen, ein Landtreter. Er steht und bewegt sich auf der
festgegründeten Erde.“ (p. 3), aber so ganz eindeutig ist das
nicht, Schmitt macht auf die bemerkenswerte Tatsache aufmerksam,
daß der Mensch wenn er an der Küste steht, immer vom Land auf das
Meer schaut, nie umgekehrt, womit sich eine geheime Verwandtschaft
seiner Seele auch mit dem Meer offenbare. (p. 4) H. Blumenberg:
Schiffbruch mit Zuschauer. Frankfurt a. M. 1979. „Der Mensch führt
sein Leben und errichtet seine Institutionen auf dem festen Lande.
Die Bewegung seines Daseins im ganzen jedoch sucht er bevorzugt
unter der Metaphorik der gewagten Seefahrt zu begreifen,“ schreibt
er unter der Überschrift „Seefahrt als Grenzverletzung“ (p. 9). Cf.
auch R. Konersmann: Kulturelle Tatsachen. Frankfurt a. M. 2006,
Kap. 2.4: „Die Philosophen und das Meer“, p. 190-205; zu M. Serres‘
Eloge der Uferzone s.u.
[ 6 ] U.
Guzzoni: Wasser. Berlin 2005.
http://www.parerga.de/einzeltitel/guzzoni3.htm
[ 7 ] Thomas
von Aquin: Summa theol. I, 77,7,2; I,11,2,2.
[ 8 ] U.
Guzzoni: Wasser, p. 21. Insofern kann die Untersuchung des
Fließenden auch Anlaß für die Begründung einer Philosophie der
Immanenz sein, wie wir sie bei Gilles Deleuze einerseits, bei
Jean-Luc Nancy andererseits finden.
[ 9 ] S. auch
Paul Scheerbarts Roman „Die Seeschlange“, in: ders.: Ges. Werke,
hrsg. v. Th. Bürk, J. Körber, U. Kohnle. Linkenheim 1986, II, p.
113-259.
[ 10 ] H. v.
Hofmannsthal in seinem Gedicht „Weltgeheimnis“: „Der tiefe Brunnen
weiß es wohl, | Einst waren alle tief und stumm, | Und alle wußten
drum.“
[ 11 ] K.
Röttgers: Demaskierungen.- In: Masken, hrsg. v. K. Röttgers u. M.
Schmitz-Emans. Essen 2009, p. 64-96.
[ 12 ] Das
ist im Hinblick auf Seelen-Tiefen des Unbewußten die These von
Abraham und Torok, die sie in den Begriff der Krypta und der
Kryptenbildungen zu fassen versuchen, N. Abraham u. M. Torok:
Kryptonymie. Das Verbarium des Wolfsmanns. Frankfurt/M. 1979.
[ 13 ] U.
Guzzoni: Wasser, p. 206.
[ 15 ] SVF
I, 103f.; II, 564f.
[ 16 ] M.
Kurdzialek: Chaos I.- In: Historisches Wörterbuch der Philosophie,
hrsg. v. J. Ritter. Basel, Stuttgart 1971, Sp. 980f.
[ 17 ] U.
Guzzoni: Wasser, p. 131.
[ 18 ] Nach
Bruno Latour und Michel Serres ist dieses zu ordnende Zwischen der
Raum der Quasi-Objekte und Hybride. M. Serres: Aufklärungen.
Gespräche mit Bruno Latour. Berlin 2008.
[ 19 ] P.
130. Rodolphe Gasché spricht – in Interpretation von Derrida –
davon, daß Zeit von Anfang an alteriert sei: R. Gasché: The Tain of
the Mirror. London 1986, p. 215f.
[ 20 ] U.
Guzzoni: Wasser, p. 141.
[ 21 ] M.
Heidegger: Gelassenheit. Pfullingen 1959; P. Wust: Ungewißheit und
Wagnis. 5. Aufl. München, Kempten 1050, p. 299ff.,V. Schürmann:
Heitere Gelassenheit. Magdeburg 2002
[ 22 ] U.
Guzzoni: Wasser, p. 134.
[ 23 ] M.
Schmitz-Emans: Seetiefen und Seelentiefen, p. 113: „Alles, was da
fließt und sich verflüssigt, bleibt rätselhaft, unverständlich,
unentschlüsselbar, dem menschlichen Verstand widerständig.“ Cf. A.
Corbin: Meereslust. Das Abendland und die Entdeckung der Küste.
Berlin 1990.
[ 25 ] In
seinem Nachtrag zu Bougainvilles Reise bezeichnet Diderot ein
Schiff als ein schwimmendes Haus: „Le vaisseau n’est qu’une maison
flottante“. Diese Antwort erfolgt auf die Frage, warum ein
Mathematiker wie Bougainville, dessen Tätigkeit eine sitzende sei,
zum Seereisenden geworden sei. Er sagt, so groß sei der Unterschied
nicht, weil ein Schiff als schwimmendes Haus ein Gehen auf den
Planken ebenso erlaubt, wie ein Wandeln auf dem Parkett seines
Arbeitszimmers. D. Diderot: Œuvres philosophiques, ed. P. Vernière.
Paris 1961, p. 457.
[ 26 ] Auf
diesen Zusammenhang macht Michel Serres aufmerksam: M. Serres:
Hermes III: Übersetzung. Berlin 1992, p. 7ff.
[ 27 ] Sp.
Marinatos: The Volcanic Destruction of Minoan Crete.- In: Antiquity
13 (1939), p. 425–439; zur mythologischen Deutung des Mythos des
Labyrinths s. K. Röttgers: Arbeit am Mythos des Labyrinths.- In:
Das Daedalus-Prinzip, hrsg. v. L. Kais. Berlin 2009, p.
13-37.
[ 28 ]
Geographen haben sich rein konventionell darauf verständigt, den
höchstgelegenen Quellzufluß für die „wahre“ Quelle zu
erklären.
[ 29 ] J.
Derrida: Randgänge der Philosophie. Wien 1988, p. 284.
[ 30 ] J.
Derrida: Qual Quelle.- In: dass., p. 291-324, hier p. 327.
[ 32 ] Zum
Verhältnis von Spiegelung und Doppelgängertum möchte man fast jenen
(polnischen?) Witz abwandeln, in dem eine Frau zu ihrem Mann sagt
‚Sieh‘ ‘mal durchs Fenster: ein Reh!‘, worauf er antwortet ’Das ist
kein Reh, sondern eine Kuh, und das ist kein Fenster, sondern ein
Spiegel‘, indem man nun sagt: Was du dort siehst, ist kein Bild im
Spiegel, denn durch das Fenster siehst du dich selbst/deinen
Doppelgänger.
[ 35 ] U.
Guzzoni : Wasser, p. 87.
[ 37 ] Zit.
p. 195; Verlaine: Romances sans paroles, Ariettes oubliées
III.
[ 38 ] Zum
Verhältnis von Medium und Form s. N. Luhmann: Die Kunst der
Gesellschaft. Frankfurt a. M. 1990, p. 165ff.
[ 39 ] U.
Guzzoni: Wasser, p. 206.
[ 40 ] M.
Serres: Hermes IV: Verteilung. Berlin, p. 7.
[ 41 ] Zum
Begriff des Transversalen s. F. Guattari: Psychanalyse et
transversalité. Paris 1972 und W. Welsch: Vernunft. Frankfurt a. M.
1996.
[ 42 ] M.
Serres: Hermes IV, p. 8.
[ 45 ] Die
Fragmente der Vorsokratiker, hrsg. v. H. Diels. 6. Aufl. hrsg. v.
W. Kranz. Berlin-Grunewald 1951, I, p. 145: 22 A6, überliefert bei
Platon: Kratylos 402a: „… sagt er [Herakleitos], man könne nicht
zweimal in denselben Fluß steigen.“ (Sämtliche Werke II, übers. v.
F. Schleiermacher, hrsg. v. W. F.- Otto, E. Grassi, G. Plamböck.
Reinbek o.J., p. 144), B 91; cf. auch Aristoteles: Metaphysik
1010a: „Aus dieser Annahme ging die überspannteste unter den
erwähnten Ansichten hervor, derer nämlich, die sich Anhänger des
Herakleitos nennen, und des Kratylos, der zuletzt gar nichts mehr
glaubte sagen zu dürfen, sondern nur den Finger zum Zeigen bewegte
und dem Herakleitos Vorwürfe darüber machte, daß er erklärt, man
könne nicht zweimal in denselben Fluß einsteigen; denn er selbst
meinte vielmehr, man könne auch nicht einmal einsteigen.“ (Übers.
v. H. Bonitz, hrsg. v. H. Carvallo u. E. Grassi. Reinbek 1966, p.
84). Man vergleiche jedoch die andere Überlieferung der gemäß
Heraklit gesagt hat: „In dieselben Flüsse steigen wir und steigen
wir nicht, wir sind und wir sind nicht.“ (Fragmente 49a, p.
161.)
[ 46 ] F.
Nietzsche: Kritische Studienausg., hrsg. v. G. Colli u. M.
Montinari. München, Berlin, New York 1980, X, p. 205.
[ 47 ] M.
Serres: Hermes IV, p. 275.
[ 49 ] M.
Serres: Die Legende der Engel. 1995, p. 224.
[ 50 ] M.
Serres: Hermes IV, p. 275.
[ 52 ]
Whitehead hat das mit seiner Prozeßtheorie versucht. A. N.
Whitehead: Process and Reality. New York 1969.
[ 53 ]
„Hamlet: Do you see yonder cloud that’s almost in shape of a camel?
– Polonius: By the mass, and ‘tis like a camel indeed. – Hamlet:
Methinks it is like a weasel. – Polonius: It is backed like a
weasel. – Hamlet: Or like a whale? – Polonius: Very like a whale.”
W. Shakespeare: Hamlet II.2.- In: ders.: The Complete Works, ed. B.
Hodek. London o.J., p. 965.
[ 54 ] I.
Kant: Kritik der reinen Vernunft B 294f., in: ders.: Gesammelte
Schriften, hrsg. v. d. Königl. Preußischen Akademie der
Wissenschaften. Berlin 1910ff., III.
[ 55 ] J.
Vogl: Das Gespenst des Kapitals. 3. Aufl. Zürich 2011, p.
159-162.
[ 56 ] M.
Serres: Der Naturvertrag. Frankfurt a. M. 1994, p. 166.
[ 57 ] K.
Röttgers: Übergang.- In: Wörterbuch der philosophischen Metaphern,
hrsg. v. R. Konersmann. 3. Aufl. Darmstadt 2011, p. 476-491; zuvor
ders.: Metabasis. Magdeburg 0221.
[ 58 ] H.
Blumenberg: Schiffbruch mit Zuschauer, l. c.
[ 59 ] M.
Serres: Der Naturvertrag, p. 184
[ 60 ] M.
Serres: Ablösung. München 1988, p. 47.
[ 63 ] M.
Serres: Die fünf Sinne: 2. Aufl. Frankfurt a. M. 1994, p.
337.
[ 65 ] L.
c., p. 349ff.; ders.: Hermes V, 9ff., 121ff.; ders.: Éloge de la
philosophie en langue française. Paris 1995, p. 91ff.
[ 66 ] Dazu
auch M. Sommer: Suchen und Finden. Frankfurt a. M. 2002, p.
301ff.
[ 67 ] K.
Röttgers: Nomadismus innerhalb und außerhalb der Archive.- In: Das
Archiv der Goethezeit, hrsg. v. G. Theile. München 2001, p.
169-187.
[ 68 ] M.
Serres: Hermes V: Die Nordwest-Passage. Berlin 1994; cf. dazu M.
Schmitz-Emans: Vom Archipel des reinen Verstandes zur
Nordwestpassage.- In: Grenzen und Entgrenzungen, hrsg. v. B.
Burtscher-Bechter, P.W. Haider, B. Mertz-Baumgartner u. R.
Rollinger. Würzburg 2006, p. 19-47, hier p. 32, genau dazu zuvor
schon K. Röttgers: Nomadismus außerhalb und innerhalb der Archive,
l. c., dort ausführlicher Ausgang von der Stelle B 294 f. der
Kritik der reinen Vernunft; auch ders.: Das Leben eines Autors. Was
ist ein Autor, und wo lebt er?- In: Dialektik 2005/1, p. 5-22;
ders.: Sozialphilosophie. Essen 1997, p. 208.
[ 69 ] M.
Serres: Anfänge. I. Progogine, I. Stengers, S. Pahaut: Die Dynamik
– Leibniz zu Lukrez. Berlin 1991, p. 7-18, bes. p. 11 u. p.
18.
[ 70 ] Dazu
ausführlicher K. Röttgers: Zwei Königsberger "Bäume".- In:
Königsberg-Studien, hrsg. v. J. Kohnen. Frankfurt a. M., Berlin,
Bern, New York, Paris, Wien 1998, p. 273-293.
[ 71 ] H. v.
Hofmannsthal: Gedichte und lyrische Dramen. Frankfurt a. M. 1963,
p. 319-464.
[ 72 ] M.
Schmitz-Emans im Anschluß an Corbin, p. 27. Sie auch P. Scheerbart:
Die Seeschlange.
[ 73 ] Bei
Hebel hat er keinen Namen, und in Wirklichkeit hieß der Bergmann
Fet Matts Israelsson. J. P. Hebel: Unverhofftes Wiedersehen.- In:
ders.: Werke in einem Bd., hrsg. v. W. Zentner. München, Wien 1981,
p. 302-305; E. Th. A. Hoffmann: Die Bergwerke zu Falun.- In: ders.
Die Serapionsbrüder. München 1963, p. 171-197.
[ 74 ] H. v.
Hofmannsthal: Gedichte und lyrische Dramen, p. 376.
[ 77 ] E.
Mühsams Gedicht „Der Revoluzzer“: „War einmal ein Revoluzzer, | im
Zivilstand Lampenputzer; | ging im Revoluzzerschritt | mit den
Revoluzzern mit …“ Er gerät in Konflikt zwischen den Gewohnheiten
(Lampenputzer-Dasein) und den Erfordernissen revolutionären
Barrikadenbaus aus demontierten Straßenlaternen. Seine Konsequenz
(daher widmete Mühsam das Gedicht der deutschen Sozialdemokratie)
ist: „Dann ist er zu Haus geblieben | und hat dort ein Buch
geschrieben: | nämlich, wie man revoluzzt | und dabei doch Lampen
putzt.“, hrsg. v. H. Bemmann. Hamburg 1978.
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