Die
Riesen stützen nicht nur mit chinesischen Vasen die großen
Alpen, sondern sie hängen mit groben Fäusten den Alpen an. Um
Gottes Lohn, wie man sagt. Aber nach manchen Vorübungen der Natur
sind die Alpen doch immer sich selber treu geblieben. Sie bilden die
Zähne und Sägeblätter, den Himmel in unbekanntem
Auftrage zu kratzen, zu beißen und anzunagen. Daß sie den
Himmel bespucken, wie manche Seher behaupten, ist nicht nachgewiesen,
wenngleich von Tränen die Rede ist, die der Himmel seinerseits
über die Riesen oder Giganten vergießt, die ungebeten die
Alpen stützen, die sich, wie der Himmel mutmaßt, selber aus
sich zu erhalten wüßten. Das mag sein, aber die Riesen haben
doch großen Anteil an der Pracht des Bildes, das die Alpen
den Wanderern bieten. Zwar erkennt man sie nicht als Karyatiden
und bloße Balkenträger, sondern als einen chaotischen
Druck der Felsen von innen - was besonders die Maler an den Bergen zu
schätzen wissen. Sie nennen dieses Rumoren, Pressen und Drängen: sfumato naturale della Pietra (Flatus Alpinae). |
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