Grabbeau  
Paul Mersmann: Aurelia-Variationen
Paul Mersmann
Aurelia-Variationen
1995

Vierte Radierung

Die Vermischung unterschiedlicher Gesichtszüge von Verwandten und Freunden zu Wechselbildern, die trotz ihres Zerfalls den Charakter der Einmaligkeit nicht verlieren, zeigt die Fähigkeit des Gehirns, eine Vielfalt im Einzelnen wahrzunehmen, ohne dabei einer Entfremdung oder Täuschung zu verfallen. Eine auf diese Weise erahnbare Zergliederung der vermeintlichen Einmaligkeit gibt es aber auf anderen Ebenen auch, auf die sich jedoch die Mehrzahl der kollektiv gebundenen Menschen jenseits ihrer Träume nur ungern begibt. Beispiele dieser Vielfältigkeit aller Gegenstände, die sich bloß durch Gewohnheit als eindeutig zu verstehen geben, gehören zu den Motiven der Kunst. Allerdings: wer durch Zweifel strauchelt, verfällt dem Ketzertum der Vernunft als Wahnsinn.
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