<grabbeau> | Paul Ferenczi: Café Amalia (2) | |||
Wer glaubt, seine Angst gefunden zu haben, ist dazwischen. Wo? Räuspere dich, es wird dir gut tun zwischen den beiden Enden: deiner Angst und dir. Seltsam bist du, wie du so dastehst, versuchst, dich noch zusammenzuhalten gegen jedes Widerstreben. Sobald du aber diesen Mittler fahren lässt, hat sie dich sogleich, deine Angst, seid ihr eins, und ein mein und dein senkt sich ab. Ab? Wohin? Noch das Reden von einem Grund, sei’s ein Abgrund, bedeutet einen Kompromiss. (Sieh’ hin, Hässliches zeigt sich, in einem Wort.) Salzgeschmack. Immerhin sei es gut, dass es ihn nur bedeutet, so bleibt es offen, ob es ihn gibt. Es ist gleichviel. Wo etwas bedeutet, bleibt es offen, es sei denn, du hättest keine Angst, nicht deine Angst. Verurteilt zu mein und dein; Unverdauliches, das dich verdaut. ‚Zurück‘ ist kein Wort, das in diesen Gegenden gesprochen oder gehört werden könnte; es bedeutete nichts. (Hast du Angst es zu meinen oder schiebst du es in die Vergangenheit?) Zurück bleibst du: nicht weil du nicht vorwärts gingest – nichts leichter als das, wenn auch zu Unrecht, wie der Sommer – nicht deshalb also. Sondern jeder Gang in die Zukunft hängt an abgemoosten Wörtern. Ohne sie, la chair de la pensée, grundiert, äußerst du täglich nichts als – täglich nichts, nimmermehr, niemals, keinesfalls – ein Rabengeschnatter. ‚Zurückbleiben‘ – das schmeckt nach verträglicher Differenz, aber der Geschmack täuscht: du ‚bleibst zurück‘ heißt: du ‚bleibst zuviel‘, heißt: du unterscheidest dich nicht, du hängst von etwas ab, das du nicht einholen kannst, deiner Ferse gleich, und zu sagen, dass sie Zeichen des Tritts sei, um dich zu wehren – ist ein wortverlorener Trost. Du kennst die Lektionen. Was willst du mit der Hüfte bei den Pizzaverkäufern? Hast du Hunger? So bleibe vor dem Fenster, sieh’ hinein, stehe vor dem Glas: du bleibst dazwischen, bist das Glas – entschuldige die therapeutische Wendung – das zwischen dir und wem? was? eingezogen wurde. Angst ist passiv; aber sie so anzusehen, bedeutet die erste Täuschung: du wirst die Wörter nicht besiegen, denn der Kampf ist auf deiner Seite. Eingehüllt in die Schweigekutte (stand es nicht so zu lesen, oder so ähnlich, mein Lieber, so ähnlich), aufgeworfen, scherenumfasst. Zweite Täuschung. Souvenir, ô bûcher... |
||||
© Paul Ferenczi Kontakt |