SUNSET
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Nein,
es war nicht die Hand des Mädchens, das sich losriß, nicht
das Quietschen der Bremsen und der dumpfe Knall des sich verbeulenden
Blechs, nicht einmal das Lächeln des Kindes, das engelgleich dem
Tumult enteilte und den Eisverkäufer nach zwei Kugeln Vanilleeis
fragte, dieweil es zwischen den Fingern eine im Schein der
niedergehenden Sonne funkelnde Münze zum Vorschein brachte,
wieviel weniger der Widerstreit der Gefühle in der Brust des
Polizisten, der sich zu spät von seinem Stuhl erhoben hatte, um
noch eingreifen zu können, und der, das Protokollheft
gezückt, auf die Straße hinauszuschreiten sich anschickte,
ohne jemals den Straßenrand zu erreichen. Denn ohne weitere
Vorwarnung – obwohl das Geschehene Warnung genug hätte sein
können – geschah, wovor sich die Spatzen bereits am Morgen
gefürchtet hatten, als sie nicht wie gewohnt die Rinnsteine
inspiziert, sondern sich in ihren Nestern verkrochen hatten. Die
riesige, im unteren Bereich von den Sihouetten der Gebäude auf der
anderen Straßenseite angenagte Scheibe der Sonne, deren stille
Glut alsbald die Antipoden erwärmen sollte, verlor ihre
Begrenzung, verschlang die Weite des Horizonts und die darüber
sich wölbende Halbkugel. Ohne einen Moment in ihrer umgreifenden
Bewegung innezuhalten, gebar sie im Innern des auf sie zuschreitenden
Polizisten ein letztes Bild, um es gleich darauf zu kassieren.
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