<grabbeau>



ZENG MI





KLEINES HAUS AM FLUSSUFER
TUSCHEBILDER

ERSTE SERIE

* Was man vom Himmel geerbt hat, ist der Charakter. Durch Lernen wird der Charakter entwickelt. Beim Charakter gibt es Unterschiede zwischen klug und töricht. Aber lernen kann man Tag und Nacht, vom Charakter ausgehend seine Kenntnisse erweitern, bis man gut bewandert ist. Unsere Vorfahren haben sehr fleißig gelernt, um ihren Charakter zu entwickeln. Aber die Heutigen schämen sich zu lernen; das ist es, weshalb man sich heutzutage vom Alten entfernt und nicht mehr bewandert ist.
Es gibt ja drei Typen, die wenig ausgebildet, ungestüm und beschränkt sind. Der erste Typ schämt sich nicht, Leute vom niedrigem Rang um Rat zu fragen; er stiehlt den anderen einfach das Wissen, um daraus Vorteile für sich zu ziehen. Ein anderer Typ ist zwar gescheit und begabt, lernt aber ziellos und konzentriert sich nicht auf eine Sache. Der dritte Typ hat in jungen Jahren schon etwas erreicht, verlangt sich aber nichts mehr ab und ist inzwischen faul geworden. Es gibt auch Typen, die Schwierigkeiten haben mit dem Lernen. Die lernen nachlässig und unsystematisch, wollen nur etwas vortäuschen. Das Lernen ist dann aufwendig, und der Geist kommt durcheinander. Man lernt nicht mehr solide, was der schlimmste Fall ist. Der Lernprozess sollte wie ein langer Fluss sein, der aus der Quelle weit durch das Land fließt. Dabei soll man sich aufrichtig benehmen. Man erreicht dann durch Lernen geistige Beweglichkeit und Redegewandtheit auf gediegener Basis. Verfasst am Huansha-Fluss zum Beginn des Jahres simao [1999].

Wer im Sinne des Zen malt, kann die Natur der Dinge erfassen. Man erforscht das schwer zu Ergründende, bringt das innere Wesen zum Ausdruck. Ein Pinselstrich vermittelt die Vielfalt der Naturerscheinungen. Wer der Vernunft fern bleibt, überlässt das Herz der Laune. Der Charakter wird dann von Äußerlichkeiten beeinflusst. Die Außenwelt und die eigenen Interessen harmonieren nicht, wodurch man zum Sklaven von Pinsel und Tusche wird. Wie kann man dann die Wahrhaftigkeit von Himmel und Erde erkennen?
Zitat [aus Wen lu bu duan von Han Zhuo, ca. 1095 - 1125, Song-Dynastie]
Signatur
Sanshi Louzhu
← Zeng Mi

nach unten scrollen
Gang durch Schnee und Dämmerung
1996

Siegel
Sanshi (r)



Aufschrift
s.o.*

SIGNATUR
Im zwölften Monat des Jahres wuyin [1998],
Sanshi Louzhu


Kleines Haus am Flussufer
1998

SIEGEL IM TEXT
Lü chuang ru jing (i)
 Mi Mi xia huan (r)
 Rong wo qiu suo (r)
 Yun gong (i)
Wu wei er wei (i)
 Sanshi (r)

SIEGEL
Wu ru hua tan bei huan lai (r)
 Fu ya zhi yu gao yun (r)
Sanshi Lou (i)

SIEGEL IM TEXT
Shigushan ren (i)

SIEGEL
Zeng Mi zhi yin (i)

WEITERES SIEGEL
Wu ke wu bu ke (r)
Signatur
Sanshi Louzhu

Im Wald
1996

Siegel
Sanshi (r)

Weiteres Siegel
Jia zai ¤ nan hua ¤ xi (i)
Signatur
Fünfter Monat des Jahres Jimao (1999)
Sanshi Louzhu


Kleine Häuser im Gebirge
1999
 
Siegel
Sanshi (r)

Weiteres Siegel
Lü chuang ru jing (i)

Aufschrift
Das Boot kehrt heim bei Wind und Regen
Sanshi Louzhu


zweite Serie →
Das Boot kehrt heim bei Wind und Regen
1996

Siegel
Sanshi (i)

© Galerie Sommer 2008