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Doro Breger: Das Gryptichon (2009)
Doro Breger: Das Gryptichon
Angekommen zu sein schließt einen Aufbruch ein. Etwas erinnert an etwas im Modus der Verdrängung. Gerade noch war es da, jetzt ist es damit zu Ende. Es hat sich erledigt, weil die ausführende Bewegung darüber hinausgeführt hat. Das ist nichts, auf das Menschen gemeinhin mit Bestürzung reagieren. Eher mit Befriedigung: der zurückgelegte Weg ist ein wirklicher Weg und man ist ihn gegangen. Nun haben die Beine frei, sie werden zu Tischbeinen, die das Erreichte tragen. Ob es sich tragen lässt, ist die Frage, da es doch das Tragende sein soll. Aber diese Frage wird nicht beantwortet, sie ist ruhig gestellt. Besser, es wäre das Schwebende, damit ließe sich etwas anfangen, das nun ruht. Die Angekommenen sind die Unruhigen. Nicht dass es sie weiter drängte, eher sehen sie mit Erstaunen und nicht ganz ohne Bestürzung auf den Weg zurück, der sich eingerollt hat wie ein Teppich und der Reinigung harrt. Wer den Blick nicht von ihm lassen kann, ist nicht im Bild. Das teure Haupt in der Kuppel ist das eigene. Das ist verwunderlich, da es das wissen müsste, und wirklich geht ein Wissen durch es hindurch. Eine Drehbewegung hält es in seiner Bahn: der Traum einer Kirmes, die zwecklos ist wie die Welt aller Großen. All diese Wesen, die aus dem Bild heraussehen, als sähen sie dich, versuchen ihr Spiegelbild zu erhaschen, aber es ist abgedunkelt und verrät sich nur in ein wenig Glanz. Das Sehen ist nicht ihre Aufgabe, nur ein Reflex. Was man von ihnen erwartet, wissen sie schon. Sie erwarten es ja selbst, sie wissen, es war schon da, es ist wieder gegangen und sie erwarten es weiter: ohne Unterlass. (Ulrich Siebgeber)


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Das Gryptichon, Detail
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