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Paul Mersmann

Die Marburger Rotte

Mensa Marburg Lahnberge
EINE UNAGGRESSIVE KUNST

Inmitten klappernden Geschirrs, zwischen Essensgerüchen, gedämpften Gesprächen, unter einem ziehenden Himmel, ans Schweigen gewöhnt, besetzen sie die Zwischenräume des Sehens, den Raum, den keiner ausmisst, den Raum, der sich hinter dem Betrachter auftut oder in seinem Inneren, gesetzt, er verfügt über eines. Wie in aller Kunst die leise Frage: Kennen wir uns? Wo, bei welcher Gelegenheit, sind wir uns bereits begegnet? Freund oder Feind? Weder noch, meine Lieben, weder noch. Wäre mein Mörder darunter, er käme aus mir oder vermischte sich augenblicklich mit mir, ich könnte nicht sagen wie. Auch wollte ich es nicht, aus einem Drang, einem Ziehen heraus, gegen das anzugehen zwecklos wäre, weil es nachts wiederkäme oder als Verkehrsunfall oder als loderndes Fanal oder als Krebszelle oder als Augenverlust. Dankbarkeit für ein Blatt, ein zweites, das sich dazwischenschiebt, ein drittes, die anders fesselnde Unbedarftheit, die man Natur nennt, die man auch anders nennen könnte, aber nicht will. - U.S.






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Verlerne, was du gelernt hast.
Betrachte, was dich betrachtet.
Gründlich sein im Versehen.
Wenn dich dein Auge ärgert, setze es ein.
Nicht verlieren, was man gesehen hat.
Nach dir, dir nach.
Paul Mersmann
1985 Marburg

Aufnahmen
© David Solbach 2007